21. Station: Erg Chebbi - Sahara

Hier gibt es so viele Geschichten wie Sandkörner!

Diese aber kommt mit Video! Danke Kati und Kombi!

Heute habe ich mich, auf Evas schönen Vorschlag hin, auf eine Erinnerungsreise nach Marocco begeben. Meine Reise geht in die Wüste Sahara, nach Erg Chebbi:

 

Heute ist für mich ein ganz besonderer Tag – und das während einer Reise, die an besonderen, schönen, spannenden, aufregenden Tagen nicht gerade arm ist . Denn heute geht es in die Wüste Sahara – einen Ort an dem ich noch niemals war und der für mich mit Sehnsucht und Erwartung aufgeladen ist. Schon die Anreise ist besonders, denn im Gegensatz zu sonst fahren wir heute alle das letzte Teilstück der Strecke zu unserem Übernachtungsort „im Konvoi“. Wir treffen uns dafür mit allen Wohnmobilen vorher zum gemeinsamen Essen (es gibt sehr leckere „Berberpizza) und dann geht es los Richtung Erg Chebbi. Wir fahren nun mit allen Wohnmobilen hintereinander. Mein Mann und ich sind - mit unserem fast 30 Jahre alten, heißgeliebten Wohnmobil – die letzten in der langen Reihe. Es sieht toll und abenteuerlich aus, wie wir alle hintereinander durch die karge Landschaft über Schotterpiste fahren. Das lässt mich an eine Karawane denken, die gegen Abend in die sichere „Karawanserei“ einkehrt. Und dann liegt das Gebäude meiner gedachten „Karawanserei“ vor uns – im Hintergrund die Dünen der Sandwüste, Spätnachmittagshimmel – einfach wunderschön, die Wüste! Alle Mitreisenden suchen für sich und Ihre Womos einen Platz für die Nacht – auf sicherem, harten Untergrund direkt vor der Wüstenherberge. Nur mein Mann ist – wie immer – abenteuerlustig und möchte dort nicht stehen – „…. das kann ja jeder….“ Ein paar hundert Meter weiter Richtung Sanddüne steht ein verlassenes, teilweise zerstörtes kleines steinernes Gebäude (ein Stall?) neben einem großen Baum; Schafe lagern dort - eine fast biblische Szene. Genau dort möchte mein Mann für die Nacht stehen!! Also steuert er unser treues Gefährt in diese Richtung. Zuerst geht alles gut und wir tuckern auf festen Untergrund Richtung Schafherde. Doch dann kommt es wie es kommen musste (und ich mir schon gedacht habe): die Räder drehen durch und wir graben uns immer tiefer in den Wüstensand ein. Bald geht es weder vor noch zurück und wir müssen kapitulieren! Mein Mann fängt an, das Wohnmobil auszugraben (ich glaube er fühlt sich dabei ein bisschen wie Indiana Jones) und sofort kommen Joscha und seine beiden Freunde angerannt und helfen tatkräftig mit. Leider nützt das alles gar nichts - wir sitzen zu tief fest. Alle stehen um uns rum, die Männer fachsimpeln was zu tun ist. Glücklicherweise macht ein mit Eva und Christian befreundetes Paar mit seinen beiden Söhnen (Joschas Freunde), auch hier in Erg Chebbi Station. Und diese lieben und hilfsbereiten Menschen sind zu unserem Glück stolze Besitzer eines Allradwohnmobils - und unsere Rettung!! Unser altes WoMo wird kurzerhand an den Haken genommen und unter großem Hallo rausgezogen. Ich glaube, alle großen und kleinen Jungs finden diese „Rettungsaktion“ einfach nur super spannend und kommen sich wie die Abenteurer vor. Wie gut also, dass wir uns festgefahren haben!

 

Epilog: Nach dieser Aktion hat unsere Womo ganz furchtbare Geräusche beim Fahren gemacht, ein Panzer fährt dagegen im Flüstermodus. Trotzdem hat es uns noch sicher und treu fast 3ooo Kilometer bis nach Hause gebracht. Aber letzten Endes hat es die Aktion dann doch nicht überlebt –totaler Motorschaden - und wir mussten es dann schweren Herzens „gehen lassen“.

 

Und dann war da noch die Geschichte als ich morgens früh in Erg Chebbi aus dem Wohnmobil klettere und denke ich sehe doppelt: steht dort doch unser netter Wiener Mitreisender im gleichen Schlafanzug (von einem großen deutschen Kaffeerösterei) und in den gleichen gelben Schuhen (aus Tafraoute) wie mein Ehemann.


Berberpizza auf dem Weg in die Wüste...

Inge und Horst haben 2014 im März eine runde Erfahrung gemacht :)

 

"Am Tag auf der Fahrt zum vereinbarten Treffpunkt zur Konvoifahrt in die Wüste waren wir zu viert in 2 Womos unterwegs und bekamen Appetit. An einer Bäckerei hielten wir an und wollten zu Mittag etwas essen. Dabei fiel uns die "berühmte" Berberpizza ein, wovon wir sofort 2 bestellten. Gefragt nach der Wartezeit "40 Minuten" kamen wir zwar ins (zeitliche) Wanken, endgültig nahmen wir aber Abstand als uns ein horrender Preis genannt wurde! Den Bäcker ließen wir völlig ratlos zurück und fuhren zum Treffpunkt, wo wir von Eva & Christian Berberpizza serviert bekamen und so erfuhren, was eine solche überhaupt ist. "Unser Bäcker" hatte diese geliefert (natürlich auf Vorbestellung!). Dabei konnten wir auch erkennen, dass Zeit und Preis für diese riesige runde Teigtasche durchaus gerechtfertigt waren."

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