Sesam öffne dich...

Wir haben einige Tage auf dem oberhalb des blauen Meeres gelegenen Campingplatz in der Nähe von Agadir verbracht. Und da das übliche Programm: Wäsche waschen, Womo aufräumen, in der Sonne sitzen, spazieren gehen, ...

Der Platz war außer von uns noch von einigen jungen Marokkaner*innen besucht. Europäer sucht man vergeblich. Für mich ist das nicht zu begreifen, der Platz ist in dieser Saison eigentlich "proppenvoll", die meist französischen Gäste verbringen jedes Jahr viele Wochen hier um dem Winter zu Hause zu entkommen. Gibt es dieses Jahr in Frankreich keinen Winter? Ich kann mir nicht erklären, warum nicht ein Überwinterer hier ist. Um es nochmal zu betonen: Marokko ist momentan DEUTLICH sicherer als jedes mitteleuropäische Land.

Doch am dritten Tag gesellte sich EIN Europäer zu uns: Walter aus Italien. Seit Oktober ist er im Land und hat viel Zeit ganz im Süden verbracht. Als sich herausstellt, dass er gern und gut Mundharmonika spielt, schlägt Jürgen sofort eine Jamsession vor. Gesagt getan und alle machen mit! Jürgen an der Gitarre, Walter an der Mundharmonika und alle weiteren versuchen sich an diversen Rhythmusinstrumenten. Es ist ein geselliger Nachmittag :)

 

Nun werden wir aber vom unwetterartigen Regen heimgesucht. Wie immer, wenn es in Süd-Marokko regnet, freuen wir uns für die Einheimischen, für ihre Landwirtschaft und ihr Vieh. Nur für uns ist es weniger erfreulich. Darum ziehen wir weiter. Der Wetterbericht sagt für Tiznit ein Mikroklima voraus mit warmen Temperaturen und wenig Regen. Also nix wie hin. Nur: alle Campingplätze sind geschlossen. Durch guten Kontakt zum Platz-Manager in Agadir, kann ich erwirken, dass einer der Plätze in Tiznit eigens für uns seine Tore öffnet. "Maroccaravan" als Zauberwort ;) Wir werfen also unsere bisherige Pläne über den Haufen und sind jetzt in Tiznit. Nachts 18, tagsüber 22 Grad und Sonne-Wolken-Mix. Das geht an. 

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Kommentare: 4
  • #1

    Claudia (Freitag, 08 Januar 2021 13:34)

    in Frankreich gibt es kaum Corona Testmöglichkeiten, es gilt eine nächtliche Ausgangssperre, die Zahlen sind nach wie vor hoch, Fazit : die Franzosen bleiben zu Hause

  • #2

    Monika & Helmut (Freitag, 08 Januar 2021 15:37)

    Hurra, endlich mal eine ansonsten total von Franzosen überlaufene Stadt in Marokko für sich allein zu haben. Wie fühlt sich das an??? Wir hatten vor 5 Jahren das Vergnügen. Nur für die Marokkaner und auch alle anderen ist es eine Katastrophe sich kaum bewegen zu können und keine Geschäfte machen zu können.
    Wir stehen nach wie vor in Igoumenitsa und beobachten den wirklich regen Fährverkehr zwischen I und GR.
    Seid alle herzlich gegrüßt und genießt Marokko
    Monika

  • #3

    Ursula R. (Sonntag, 10 Januar 2021 09:08)

    In einer deutschen Zeitung lese ich heute, 10.1., dass Reisen nach Marokko nur möglich sind, wenn du einen Wohnsitz oder Angehörige im Land hast. Wie habt ihr das geschafft?
    Das Auswärtige Amt spricht eine Reisewarnung aus.

  • #4

    Eva (Montag, 11 Januar 2021 13:27)

    @ Claudia: Liebe Claudia, wie die Testmöglichkeiten konkret aussehen kann ich nicht beurteilen, wenn man aber genug Vorlauf hat, sollte es doch möglich sein.
    Was meinst du mit "die Zahlen sind nach wie vor hoch"? Meinst du die bestätigten Covid19-Fälle in Marokko? Denn das stimmt nicht, s. aktuelle Coronastatistik. Oder meinst du in Frankreich? Gerade dann verstehe ich ja nicht, warum so viele lieber in den Ländern bleiben, wo es so viele Corona-Fälle gibt und so harte Lockdown-Maßnahmen. Nächtliche Ausgangssperren sollten einen nicht daran hindern, tagsüber durchs Land zu fahren, es besteht weder für den Reisenden noch für andere eine Gefahr, das ist ja das Gute am Wohnmobilreisen.

    @ Monika und Helmut: Schön von euch hin und wieder zu lesen! Ihr scheint es euch gut eingerichtet zu haben in Griechenland :) Ja, wie fühlt es sich an? Es ist einerseits natürlich recht angenehm, auf jedem Campingplatz massig Platz zu haben und man fühlt sich noch "besonderer" als sonst. Aber natürlich habe ich immer die unter den wegbleibenden Touristen stark leidende Bevölkerung im Herzen.

    @ Ursula: Mich würde interessieren, welche Zeitung das war. Seit dem 6. September 2020 ist es möglich als Angehöriger von Staaten ohne Visumspflicht (zB Deutschland, Frankreich, Schweiz, Österreich) einzureisen (https://www.bladi.net/maroc-ouverture-frontieres-conditions,73589.html). Nötig ist (für Touristen) eine Hotelreservierung und ein negativer PCR-Test auf Coronaviren.
    Das Auswärtige Amt schreibt auch, dass der Fährverkehr eingestellt sei. Ich weiß von mehreren, die dem Auswärtigen Amt korrigierende Anmerkungen dazu geschrieben haben - sie passen diese Info aber einfach nicht an. Auch eine Reisewarnung für ein so gut aufgestelltes Land wie Marokko kann ich nur als politisch oder ökonomisch motiviert betrachten. Ich denke, die Bundesregierung möchte keinen Cent mehr dafür ausgeben, Bürger nach Hause holen zu müssen, wie es im Frühjahr der Fall war. Aber auch Marokko wird aus dieser Situation gelernt haben. Das AA warnt vor Reisen in sehr sehr viele Länder, ich denke, dass wir uns daran gewöhnen müssen.

    Es ist herrlich hier in Marokko zu sein! Die Menschen sind freundlich, halten sich wie in anderen Ländern auch an die Hygiene-Gebote und leben ihr Leben. Das Wetter ist herrlich, das Essen fantastisch, die Campingplätze haben wir fast für uns allein.